Das C-Peptid ist ein Proteinbaustein, der während der Umwandlung von Proinsulin zu Insulin gebildet wird. Es fungiert bei niedrigem Blutzucker als Marker für die Insulinproduktion und unterstützt die Diagnose von Diabetes mellitus, Insulinomen und künstlich induzierter Hypoglykämie.
Was sind Peptide?
Peptide sind wichtige biologische Moleküle, die in vielen Aspekten des Lebens eine entscheidende Rolle spielen. Aminosäuren sind die Bausteine von Proteinen, und Peptide sind eine Art von Molekülen, die aus einer Kette von Aminosäuren bestehen.
Peptide spielen eine wichtige Rolle im Körper und können verschiedene Funktionen haben. Einige dienen als Botenstoffe, Hormone oder Enzyme, während andere strukturelle Aufgaben erfüllen oder als Signalmoleküle fungieren können.
Was ist das C-Peptid?
Das C-Peptid ist ein Peptid, das im Zuge der Umwandlung von Proinsulin zu Insulin in den β-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Sowohl das Peptid als auch das entstandene Insulin werden in gleicher molarer Menge in den Blutkreislauf abgegeben. Es selbst hat keine direkte Wirkung auf die Blutzuckerkontrolle, wie es bei Insulin der Fall ist. Stattdessen hat es die Fähigkeit, über spezielle Rezeptoren einen schützenden Einfluss auf Zellen und Funktionen im Körper auszuüben. Ein Mangel an C-Peptid wird mit Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes mellitus in Verbindung gebracht, insbesondere bei Typ-1-Diabetes. Bei Unterzuckerung dient das Peptid als Marker für die Insulinproduktion im Körper und hilft Ärzten dabei, verschiedene Formen von Diabetes zu unterscheiden.
Wann wird das C-Peptid bestimmt?
Die Messung des C-Peptids im Blut ermöglicht eine präzise Beurteilung der Insulinproduktion und spielt eine wesentliche Rolle bei der Diagnose und Behandlung von Diabetes und verwandten Erkrankungen. Im Vergleich zur direkten Insulinmessung bietet diese Untersuchung den Vorteil einer langanhaltenden Stabilität. Eine der Hauptanwendungen besteht darin, die Leistung der Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse zu bewerten. Das ist entscheidend für die Planung der Diabetes-Therapie und hilft bei der Bestimmung, ob Insulin als Behandlung erforderlich ist.
Manchmal ist es notwendig, sowohl den C-Peptid-Wert, den Insulin-Wert als auch den Blutzuckerspiegel gleichzeitig zu messen. Dies kommt beispielsweise bei Verdachtsfällen auf einen Insulin produzierenden Tumor wie das Insulinom vor. In sehr seltenen Fällen kann eine psychische Erkrankung namens Hypoglycaemia factitia vorliegen. Dabei senken die Patienten absichtlich ihren Blutzuckerspiegel durch die Einnahme von Insulin, um Aufmerksamkeit von Ärzten oder Angehörigen zu erhalten. In diesem speziellen Fall ist der Wert des Peptids normal, während der Insulinwert erhöht ist und der Blutzuckerspiegel niedrig ist.
Welche Werte sind normal?
In der folgenden Tabelle sind die Normwerte des C-Peptids in ng/ml gegeben. Dabei handelt es sich nur um Orientierungswerte, da der Referenzbereich von Labor zu Labor unterschiedlich sein kann. Um festzustellen, ob ein Diabetes-Patient Insulin benötigt, wird ein sogenannter Stimulationstest durchgeführt.
| Bedingung | Normwert [µg/l] |
| Nüchtern (8 bis 12 Stunden Fasten) | 0,8 bis 4,2 |
| längeres Fasten | unter 0,8 |
| 6 Minuten nach Gabe von Glucose- oder Glucagon (Stimulationstest) | 2,7 – 5,7 |
Wann ist der C-Peptid-Wert zu hoch?
Ein seltener Tumor der Bauchspeicheldrüse, ein Insulinom, kann zu einer vermehrten Produktion von Insulin und folglich C-Peptid führen. Zudem kann bei Menschen mit Nierenproblemen, insbesondere bei Niereninsuffizienz, die Ausscheidung von C-Peptid gestört sein, was dann zu erhöhten Blutwerten führt. Die Einnahme von Glukokortikoiden kann ebenfalls zu einer Erhöhung im Blut führen. Selbst die Ernährung kann eine vorübergehende Erhöhung der C-Peptid-Werte verursachen, insbesondere bei kohlenhydratreicher oder zuckerreicher Nahrung. Im Frühstadium von Diabetes mellitus Typ 2 ist das C-Peptid ebenfalls oft erhöht.
Wann ist der C-Peptid-Wert zu niedrig?
Das C-Peptid zeigt natürlicherweise niedrige Werte, wenn die Bauchspeicheldrüse keine Insulinproduktion benötigt, was typischerweise der Fall ist, wenn der Blutzuckerspiegel niedrig ist und keine Nahrung aufgenommen wurde.
Krankheitsbedingt sind erniedrigte Werte ein Anzeichen für Insulinmangel, insbesondere bei Diabetes mellitus. Bei Diabetes mellitus Typ 1, der vor allem in jungen Jahren auftritt, greifen Autoantikörper die Beta-Zellen an und zerstören sie, wodurch die Produktion von Proinsulin und folglich C-Peptid beeinträchtigt wird. Bei Diabetes mellitus Typ 2 hingegen sind erniedrigte C-Peptid-Werte erst im Spätstadium zu beobachten, wenn die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse versagt.
Andere mögliche Ursachen für niedrige C-Peptid-Werte sind Morbus Addison und die Einnahme bestimmter Medikamente. Zusätzlich zu den genannten Ursachen können erniedrigte C-Peptid-Werte auch bei Patienten auftreten, bei denen die Therapie mit Sulfonylharnstoffen bei Diabetes mellitus Typ 2 versagt, oder wenn es zu einem Funktionsausfall der Bauchspeicheldrüse kommt, was als pankreopriv bezeichnet wird.
Was tun bei veränderten Werten?
Bei veränderten C-Peptid-Werten sind eine genaue ärztliche Untersuchung und Diagnose erforderlich, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Je nach Ergebnis und Diagnose variiert die Behandlung. Bei Diabetes mellitus wird der Therapieplan entsprechend angepasst, während man bei anderen Erkrankungen die spezifische Therapie einleitet.
